Viele Menschen haben Hemmungen, über Hämorrhoiden zu sprechen und scheuen auch die Untersuchung des Rektums beim Arzt. Doch so unangenehm es zunächst klingt: Mit Hämorrhoiden sollte man sich möglichst schnell beim Hausarzt oder Spezialisten in Behandlung begeben. Der geeignete Facharzt für die Behandlung hämorrhoidaler Beschwerden ist der Gastroenterologe oder der Proktologe. Ansprechpartner können auch Urologen und Gynäkologen sein.
Schwierigkeiten bei der Selbstdiagnose
Die Selbstdiagnose von Hämorrhoiden ist problematisch. Viele ernsthafte Krankheiten wie z. B. Analfisteln, Dickdarmpolypen und Prostataerkrankungen äußern sich auf ähnliche Weise wie Hämorrhoiden. Die Leitsymptome wie brennende oder stechende Schmerzen in der Analgegend und Blutspuren im Stuhl sind nicht auf hämorrhoidale Erkrankungen beschränkt. Wenn das aus dem After austretende Blut nicht hellrot und frisch, sondern dunkel- oder braun-rot oder sogar braun-schwarz ist, liegt die Vermutung einer Erkrankung des Magens oder auch der Speiseröhre nahe. Hämorrhoiden sollten keinesfalls über einen längeren Zeitraum hinweg auf eigene Faust behandelt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass eine andere behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den Beschwerden steckt, die sich ohne entsprechende Behandlung weiter verschlimmert.
Gefahren der Selbstbehandlung
Eine weitere Gefahr bei der nicht sachgerechten Behandlung von Hämorrhoiden liegt darin, dass häufig unwirksame Mittel zum Einsatz kommen. So wird die Heilung verzögert. Der Patient leidet unnötig lange unter Schmerzen. Alle frei erhältlichen Mittel können ohnehin höchstens die Symptome von Hämorrhoiden lindern. Die Ursache der Beschwerden wird mit der Behandlung nicht beseitigt. Nicht sachgemäß behandelte Hämorrhoiden müssen umso schneller operiert werden. Und das, wo sich beim rechtzeitigen Gang zum Arzt eine Operation möglicherweise hätte hinausschieben oder sogar ganz vermeiden lassen. Je früher der Arzt die Hämorrhoiden behandeln kann, umso schonendere Mittel kann er einsetzen. Besonders zu warnen ist vor einer Behandlung der Hämorrhoiden mit Eiswürfeln oder ähnlichem zur Kühlung der juckenden und brennenden Stelle. Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen ist das Eis für die empfindliche Haut am Rektum zu kalt. Es kann zu Hautschäden kommen, die weitere Beschwerden verursachen.