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Komplikationen bei Hämorrhoiden
Komplikationen sind bei Hämorrhoiden nicht untypisch und begleiten statistisch gesehen beinahe 90% aller Ausbrüche und Behandlungen. Dabei können die entstehenden Komplikationen von eher harmlos bis hin zu extrem gefährlich reichen. Nichtsdestominder sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass das Erscheinen wirklich schwerwiegender und gravierender Komplikationen eher unwahrscheinlich ist. Zumindest in unseren Breitengraden und unter der Voraussetzung, dass man als Betroffener ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt. Sollte dies jedoch, auch welchen Gründen auch immer, ausbleiben, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass es wider die Statistiken zu Komplikationen kommt.
Leider ist es keine Seltenheit, dass Betroffene (zunächst) davon absehen, betreffs ihrer Hämorrhoiden, einen Mediziner zu konsultieren. Dieses massive Fehlverhalten seitens der Erkrankten lässt sich zumeist auch eine mehr oder weniger verständliche Scham zurückführen. Denn immer noch gelten Hämorrhoiden in der Gesellschaft als ein Tabuthema. Man spricht schlicht nicht darüber und versucht sich, insofern man zu den Erkrankten gehört, nichts von seinem Leiden anmerken zu lassen. Dass das die grundlegend falsche Vorgehensweise ist, sollte jedoch jedem Klar sein. Es ist sicherlich nicht hilfreich, mit einer Krankheit hinter dem Berg zu halten, nur weil man sich derselben schämt. Darum sei an dieser Stelle nochmals jeder Betroffene und / oder potentiell Gefährdete dazu aufgerufen, sofort dann bei einem Arzt vorstellig zu werden, wenn sich auch nur die kleinsten Anzeichen auf ein etwaiges hierhingehendes Leiden bemerkbar machen sollten. Alles andere könnte unter Umständen zu einer massiven Verzögerung der Behandlung führen und somit unnötig lang andauerndes Leid beim Patienten verursachen. Hierbei handelt es sich um einfach vermeidbare Schmerzen.
Darüber hinaus gilt es zu bemerken, dass nicht jeder Fall gleich verläuft. Hämorrhoiden können von Person zu Person sehr verschieden ausgeprägt sein. Zudem ist es bei der Entstehung potentieller Komplikationen von äußerster Wichtigkeit, das Stadium der Krankheit zu beurteilen. In frühen Stadien der Krankheit sind schwerwiegende Komplikationen natürlicherweise wesentlich seltener als in weiter fortgeschrittenen Stadien – nichtsdestotrotz können selbige sich im Verlaufe der Krankheit immer einstellen. Nicht zuletzt darum ist es von allergrößter Wichtigkeit, dass man zu jeder zeit die notwendigen Vorsichtmaßnahmen trifft. Diese bestehen zuvörderst darin, die bereits abgehandelten Risikofaktoren auszuschließen. Sicherlich bietet dieses Vorgehen auch keinen 100% Schutz vor etwaig entstehenden Komplikationen, dennoch aber kann man davon ausgehen, dass das allgemeine Risiko solcher absinkt.
Alles in allem also sollte man weder die Erkrankung selbst, noch die etwaig daraus resultierenden Komplikationen auf die leichte Schulter nehmen und sich in jeden Falle so schnell als mögliche fachkundige Hilfe zukommen lassen. Alles andere wäre sich selbst gegenüber verantwortungslos und führte im Zweifelsfalle dazu, dass man an einfach zu vermeidenden Symptomen leiden muss. Somit lässt sich abschließend behaupten, dass Komplikationen zwar nicht allgemein und grundsätzlich durch Gegenmaßnahmen zu verhindern sind, man aber dennoch dazu imstande ist, das Entstehen derselben wesentlich unwahrscheinlicher werden zu lassen, indem man sich an die vom Arzt aufgegebenen Maßregeln hält.
Hierzu eine kurze Übersicht:
Blutungen
Je nachdem ob die Hämorrhoiden intern oder extern aufzufinden sind, kann es zu starken internen oder externen Blutungen kommen, wenn besagte krampfaderartige Erscheinungen sich öffnen. Dies kann sowohl spontan geschehen, als auch infolge des Abscheidens von Kot. Ist letzteres der Fall besteht zumeist ein besonders starkes Risiko für schwerere medizinische Schäden. Denn es ist möglich, dass Stuhl in die offenen Wunden gelangt und diese zusätzlich zu den bereits vorhandenen Hämorrhoiden infiziert. Hierdurch sind darüber hinaus auch Blutvergiftungen (Sepsis) keine Seltenheit. Zudem kann es möglich sein, dass Betroffene immens große Mengen Blut ausscheiden, was den Körper überdies schwächt.
Infektionen
Infektionen entstehen durch das gerade erwähnte Eindringen von Stuhl in offene Wunden. Dabei kommt es auf die im Kot enthaltenen Bakterien oder Viren an, welche Infekte sie auslösen können. Diese reichen von leichten Grippen, bis hin zu schwerwiegenden Lungenentzündungen oder sonstigen schwerwiegenden Organerkrankungen. Gerade deshalb ist es wichtig, bereits früh einen Arzt aufzusuchen, um diesem Schicksal zu entgehen.
Inkontinenz
Diese Komplikation ist vergleichsweise selten, dennoch kommt sie bisweilen vor. Ist dies der Fall, hat der Schließmuskel aufgrund der Überbelastung durch die Hämorrhiden zumeist seine Funktion einbüßen müssen und kann den Stuhlgang nicht mehr regulieren. Hierdurch ist es dem Betroffenen unmöglich, willentlich und teils auch wissentlich zu entscheiden, wann es zum Abscheiden von Kot kommen soll und wann nicht. Das ist besonders unangenehm, wenn man sich nicht zuhause aufhält. Dieser sehr stark einschränkenden Nebeneffekt ist jedoch mit einem chirurgischen Eingriff in beinahe allen Fällen behandelbar.
Anafisteln
Bisweilen erhöhen vorhandene Hämorrhoiden das Risiko auf eine Analfistel. Diese sind im groben als Einsparungen oder Hülsen zui verstehen, die eine ungewollte Verbindung zwischen dem Inneren des Anus und des Oberfläche herstellen. Darüber hinaus sind diese oftmals mit einer Wundflüssigkeit gefüllt und geben darum konstant Nässe ab. Analfisteln häufen sich in Patienten mit Übergewicht.
Abgeschnittene Hämorrhide
Es kann hin und wieder vorkommen, dass eine Hämorrhide von der Blutversorgung abgeschnitten wird. Ist dies der Fall stirbt nämlich langsam ab. Das führt zu kaum aushaltbaren Schmerzen und ist sofort behandlungsbedürftig. Gleichwohl sollte man anmerken, dass diese Form der Komplikation sehr selten ist.
Gesellschaftliche Ächtung
Sicherlich kann nicht jeder etwas für seine krankhaft veränderten Hämorrhoiden und ein jeder Betroffener will sie vermutlich so schnell als irgend möglich loswerden. Nichtsdestoweniger verbinden viele Menschen dieses Leiden immer noch mit Unsauberkeit und anderen einem nicht vorteilhaften zu Gesicht stehenden Wesenszügen. Darum kann es durchaus vorkommen, dass Personen, die von Hämorrhoiden betroffen sind, im Rahmen ihres Leidens von ihren Mitmenschen gemieden werden. Dies kann überdies dann der Fall sein, wenn nämliche nicht genügend aufgeklärt sind und beispielsweise vermuten, dass Hämorrhoiden durch direkten Körperkontakt ansteckend wirken könnten. All dies mag sich für die Mehrheit der Bevölkerung lachhaft anhören, dennoch kommt es nachgewiesenermaßen immer wieder zu solchen und ähnlichen Fällen.Darüber hinaus kann es auch geschehen, dass Arbeitskollegen sowie Freunde und Bekannte den Erkrankten als Zielscheibe ihres deplatzierten Humors benutzen und den Leidenden mit Spitzfindigkeiten und frechen Bemerkungen traktieren. Dieses empfinden viele Menschen als entwürdigend und beleidigend. Es kann darum durchaus zu psychischen Gebrechen kommen, die ggf. nur mithilfe einer psychologischen Behandlung wieder in den Griff zu bekommen ist. Darum sollte man es sich als Nicht-Betroffener besser zwei Mal überlegen, ob es tatsächlich notwendig ist, sich auf Kosten eines Hämorrhoiden-Patienten zu amüsieren. Schließlich und endlich kann ein solches Verhalten teils gravierende Probleme nach sich ziehen. Und es ist wirklich nicht besonders hilfreich, zusätzlich zu einer krankhaften Veränderung der Hämorrhoiden auch noch an einem psychischen Leiden zu erkranken.Es empfiehlt sich daher auch für Betroffene, offen mit der eigenen Erkrankung umzugehen und das Thema, insofern es sich nicht vermeiden lässt, ohne Vorbehalte anzusprechen. Die hierdurch erzeugte Basis der Offenheit und des lockeren Umgangs, macht das betroffene Individuum wesentlich weniger angreifbar und somit weniger anfällig für psychologische Leiden.
Probleme beim Stuhlgang
Wie bereits erwähnt, verläuft die vorliegende Erkrankung von Patient zu Patient unterschiedlich, darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass es von Einzelfall zu Einzelfall oftmals zur Ausprägung sehr unterschiedlicher Symptome kommt. Einen besonders negativen Einfluss haben krankhaft veränderte Hämorrhoiden zumeist auf den Stuhlgang des Patienten. Es kann im Rahmen einer Erkrankung sowohl zu Verstopfungen, als auch zu Durchfällen kommen – bisweilen sogar im fliegenden Wechsel. Auch können ungewohnte Schmerzen während des Akts des Defäkierens auftreten, die es dem Patienten sehr stark erschweren, den angesammelten Kot vollständig abzuscheiden. Ein Umstand der dazu beitragen kann, weitere Leiden und Komplikationen zu befördern. Dennoch sollte man auf keinen Fall auf Abführmittel oder sonstiges zurückgreifen! Der Einsatz dieser Mittel verschlimmert die Situation oftmals nur und trägt rein gar nicht zur Lösung derselben bei.Auch die Frequenz des Stuhlgangs kann stark von der sonst als normal empfundenen abweichen. So ist es durchaus möglich, dass betroffene Personen mehr als drei Mal am Tage ihre Notdurft verrichten müssen oder teilweise auch binnen mehrerer Tage nur ein einziges Mal. Ob und inwiefern dies der allgemeinen Gesundheit abträglich ist, ist unbedingt mit dem behandelnden Arzt zu erörtern, um ggf. daraus resultierende Komplikationen bereits im Keim ersticken zu können. Darum ist es essentiell für Betroffene, ihr eigenes Verhalten und ihren eigenen Körper stets und stetig zu beobachten, um bereits kleine und unauffällige Warnsignale als solche wahrnehmen zu können und somit dazu in der Lage zu sein, sich selbst zu helfen, sollte dies notwendig sein.
Fazit
Abschließend also ist zu erwähnen, dass es im Rahmen einer Erkrankung mit Hämorrhoiden durchaus zu gewissen Komplikationen kommen kann. Diese sind allerdings in aller Regel eher schwach ausgeprägt und darüber hinaus bei ausreichender medizinischer Betreuung auch eher selten anzutreffen. Nichtsdestoweniger sollte man sich dahingehend keine Illusionen machen. Die Erkrankung als solche kann durchaus sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Selbst bei vergleichsweise guten Verläufen. Darum ist stets und stetig davon auszugehen, dass man als Betroffener mit einem Mindestmaß an Komplikationen rechnen muss. Des Weiteren sollte man auch immer im Hinterkopfe behalten, dass es sich bei dem vorliegenden Gebrechen um eine Krankheit handelt, die von mehr oder weniger begrenzter zeitlicher Dauer ist. Kurzum bedeutet das nicht mehr, als dass man sich als Erkrankter nicht auf eine allzu lange Dauer des Krankseins einstellen muss. Dem Leiden ist mit modernen schulmedizinischen Mitteln und Methoden zumeist sehr schnell, gut und effektiv beizukommen.
Somit sind selbst die schlimmsten Komplikationen, von besonderen Einzelfällen natürlich abgesehen, zumeist nur temporäre Phänomene und also kein Zustand, auf den man sich dauerhaft einstellen müsste oder der einen dauerhaft plagte. Nichtsdestominder aber ist es nicht ratsam, sein Leiden auf die leichte Schulter zu nehmen. Gleichwohl ob es sich nun besonders schmerzhaft oder besonders mild präsentiert. Den meisten Komplikationen ist nänlich mithilfe von Medikamenten oder sonstigen Verfahren sehr gut beizukommen. Darüber hinaus bieten auch die Heilpraktik sowie andere alternative Behandlungsmethoden solide Abhilfe für Menschen an, die der modernen Schulmedizin nicht komplett vertrauen oder nicht vollkommen von dieser abhängig sein möchten.
Kurzum gesprochen sollte man als Patient also durchaus davon ausgehen, zwar früher oder später Komplikationen, die mitunter auch recht belastend sein können, auszubilden, aber dass diese zumeist kein allzu langer und vorallem kein allzu unerträglicher Begleiter sind. Somit können Betroffene zwar nicht vollkommen sorgenfrei in die Zukunft blicken, aber dennoch mit Hoffnung auf einen moderaten Verlauf und moderate Komplikationen.