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Untersuchungen bei Hämorrhoiden
Zusätzlich zu einer regulären physischen Examination des Patienten, sollte der zuständige Mediziner in regelmäßigen Abständen oder insofern anderweitig notwendig, eine visuelle Inspektion des Rektums vornehmen. Diese Untersuchungen können jedoch bisweilen recht unangenehm sein, darum ist es hin und wieder erforderlich, sich lokaler Anästhetika zu bedienen, um die Schmerzen und das Unbehagen für den Patienten so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus kann auch die Position des Patienten während der Untersuchung, dieselbe stark erleichtern und wesentlich angenehmer gestalten. So ist es zumeist empfehlenswert, dass das zu behandelnde Individuum sich zunächst auf die Behandlungsliege kniet und sich dann nach vorne überbeugt. Diese Haltung ist zwar für die meisten Menschen eher ungewohnt, erleichtert dem behandelnden Arzt aber seine Arbeit immens. Auch bei einer etwaigen genaueren Untersuchung des Anus oder des Enddarmes ist zumeist diese Position einzunehmen, um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu gewährleisten.
Im Rahmen einer solchen Untersuchung muss man sich als Patient darauf einstellen, dass die gesamte Analregion seitens des Arztes begutachtet wird. Dieser sollte den Patienten konstant darüber aufklären, was er tut, damit es nicht zu schreckhaften Reaktionen kommt. Geht einem der Arzt jedoch zu forsch vor oder fühlt man sich über das Tun desselben im Dunklen gelassen, so ist es notwendig, dass man ihn darauf anspricht und ein anderes Verhalten einfordert. Im Endeffekt profitieren beide Seiten davon, wenn es nicht zu Unstimmigkeiten und Schreckreaktionen während der Untersuchung kommt. Darüber hinaus ist seitens des Arztes darauf zu achten, dass man nicht zu grob vorgeht. Der Anus ist ein sehr empfindlicher Körperteil mit vielen Nervenenden. Darüber hinaus sind es die meisten Menschen nicht gewohnt, in diesem Bereich von fremden Personen berührt zu werden. Darum ist es von äußerster Notwendigkeit, den Arzt über etwaiges Unwohlsein aufzuklären. Dennoch sollte man sich auch nicht allzu pingelig anstellen und gewisse Dinge schlicht über sich ergehen lassen. Leider gibt es oftmals keine andere Vorgehensweise und der Arzt tut was er kann, um Schmerzen bei seinen Patienten zu vermeiden.
Bisweilen können im Rahmen einer Untersuchung aber auch andere Hilfsmittel als nur die Augen des Arztes zum Einsatz kommen. Hierzu gehören unter anderem verschiedene Tuben und Röhren, die mit Kameras ausgestattet sind. Diese werden in den Darm des Patienten eingeführt, woraufhin sich der zuständige Mediziner ein Bild vom Inneren des Darms machen kann. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine Darmspiegelung! Zwar sind die verwandten Instrumente relativ ähnlich, aber bei einer Darmspiegelung dringt der Mediziner wesentlich tiefer in den Darm des Patienten ein, als bei einer Untersuchung die Hämorrhoiden betreffend. Darum sind auch Vollnarkosen und ähnliches zumeist nicht notwendig und finden nur bei Angstpatienten Einsatz.
Alles in allem also ist eine Untersuchung in Bezug auf Hämorrhoiden relativ schnell unternommen. Dies liegt zum einen daran, dass dieselben zumeist sehr distinktiv und darüber hinaus klar zu erkennen sind und zum anderen daran, dass ein erfahrener Arzt selbige mit immenser Genauigkeit von anderen Leiden zu unterscheiden imstande ist, ohne dafür weiterführende Tests anordnen zu müssen. Nichtsdestotrotz sollte man die Untersuchung also solche unterschätzen. Sie ist alles in allem sehr unangenehm und darüber hinaus auch bisweilen realtiv schmerzhaft. Es kann darum durchaus der Fall sein, dass man während einer solchen großes Unbehagen oder große Irritation verspürt. Davon sollte man sich aber als Patient nicht abschrecken lassen. Schließlich und endlich ist es besser, 20 Minuten etwas Unangenehmes zu ertragen und danach korrekt behandelt zu werden, als auf Jahre mit Hämorrhoiden herumlaufen zu müssen. Außerdem merken es Ärzte in aller Regel, wenn einem Patienten die Fortführung der Untersuchung unmöglich ist und reichen ihm in diesem Falle ein lokales Anästhetikum oder ein Beruhigungsmittel.
Untersuchungsmethoden
Abtasten
Um das Innere des Enddarms besser untersuchen zu können, ist es für den Arzt notwendig, selbigen abzutasten. Hierzu benutzt er seinen Finger, mithilfe dessen er imstande ist, eventuelle Geschwulste zu erfühlen und somit zu determinieren, inwieweit weitere Tests notwendig sind.
Darmspiegelung
Bisweilen können innere Hämorrhoiden aber nicht erfühlt werden. In diesen Fällen bietet sich eine Darmspiegelung an. Diese kann, muss aber nicht, über die gesamte Länge des Darms verlaufen. Ist dies der Fall, machen Ärzte oftmals von einer Vollnarkose Gebrauch, um dem Patienten unnötiges Leid zu ersparen. Dieses Untersuchungsverfahren ist in aller Regel sehr exakt und verhilft in beinahe allen Fällen zur korrekten Diagnose.
Diagnostische Methoden
Der Unterschied zwischen Diagnose und Untersuchung sind fließend, wenn überhaupt vorhanden und eher von wissenschaftlicher und theoretisch, als von praktischer Bedeutung. Dennoch stehen natürlich auch bei dem vorliegenden Leiden einige diagnostische Mittel zur Verfügung, die von einer reinen Blickdiagnose und einer klassischen physischen Examination abweichen. Diese können unter anderem sein:
Blutuntersuchung
Bluttests dienen in der Regel dazu, eine Infektion im Blut nachzuweisen und darüber hinaus ebenso die auslösenden Faktoren der etwaigen Infektion zu benennen. Nichtsdestoweniger ist dieses verfahren nicht immer nutzbringend und kann bisweilen fehlerhafte oder gar keine verwertbaren Daten liefern.
Röntgenaufnahmen
Dieses Verfahren hilft dem behandelnden Arzt nicht nur dabei, krankhaft veränderte Hämorrhoiden als solche erkennen zu können, sondern auch das Ausmaß und die exakte Position derselben zu ermitteln
Computertomographie (CT)
Bei der Computertomographie handelt es sich, ähnlich dem Röntgen, um ein sog. „Bildgebendes Verfahren“. Nichtsdestoweniger ist ein CT zumeist wesentlich aufschlussreicher, als eine Röntgenaufnahme – benötigt aber in der Erstellung auch dementsprechend mehr Zeit und Aufwand. Ein Arzt bedient sich dieses diagnostischen Mittels häufig dann, wenn die bereits identifizierten Hämorrhoiden nicht erwartungsgemäß abheilen, bzw. nicht entsprechend der Erwartungen auf die Behandlung anspricht.
Biopsie
In einigen wenigen Fällen dient eine Biopsie der angegriffenen Areale der sicheren Klärung der vorliegenden Erkrankung. Eine solche ist allerdings nicht ganz risikofrei zu bewerkstelligen. Zwar kommt es dank der modernen Schulmedizin kaum noch zu tödlichen Zwischenfällen, dennoch sind diese nicht grundsätzlich auszuschließen. Zwecks der Biopsie muss der behandelnde Arzt eine Gewebeprobe vom Patienten entnehmen. In Folge dieses Eingriffes kann es durchaus zu schweren Schädigungen des korrespondierenden Organs sowie zu massiven Blutungen kommen. Darum sollte man sich vor einem solchen Eingriff der Risiken bewusst werden.
Stadien der Krankheit
Bei einer Untersuchung auf Hämorrhoiden ist es nicht nur wichtig festzustellen, ob diese vorhanden sind oder nicht, sondern auch zu ermitteln, in welchem Stadium dieselben vorliegen. Das Stadium ist maßgeblich für die aus der Untersuchung resultierende Therapie. Darum liegt das Hauptaugenmerk des Arztes vermutlich auf dem korrekten Ansprechen des Stadiums des Leidens. Frühe Stadien sind in der Regel sehr einfach zu behandeln und verursachen auch bei der Untersuchung kaum Beschwerden, erst in späteren Stadien wird es kritisch – dies liegt daran, dass Hämorrhoiden sehr berührungsempfindlich sind und darum während einer Untersuchung immense Schmerzen verursachen können. Patient, die an einer fortgeschrittenen Form dieses Gebrechens leiden, werden darum nur in den seltensten Fällen bei vollem Bewusstsein untersucht. Zumeist reicht der Arzt ein relativ starkes Sedativum oder ein lokales Anästhetikum. Auch andere Art und Weise wäre es für die Patienten kaum möglich, eine solche Behandlung auszuhalten.
- 1. Grad – Unter diesen fallen Hämorrhoiden, welche in der Regel noch keinerlei Schmerzen auslösen. Möglicherweise wird der Betroffene durch ein wenig Blut im Stuhl (sehr selten) auf diese aufmerksam. Von außen ist in dem frühen Stadium ebenfalls nichts zu erkennen.
- 2. Grad – Blutungen sind immer noch nicht üblich, jedoch ist ein sicheres Symptom ein Juckreiz in der Afterregion, ebenso ein Nässen. In diesem Stadium können sich bereits Ekzeme bilden. Trotz einer geringen Ausprägung der Hämorrhoiden kann ein Arzt diese meist durch Ertasten spüren.
- 3. Grad – Nun liegt bereits eine erschwerte Form vor, welche in der Regel immer mit Schmerzen verbunden ist. Während des Stuhlganges werden die Hämorrhoiden nach außen gedrückt, ein Zurückschieben ist erforderlich. Gleiches kann bei verschiedenen anderen Anspannungen passieren. Weitere Symptome des 3. Grades sind Ekzeme, Entzündungen, Juckreiz sowie die Bildung von Sekret. Bei einer Vielzahl der Betroffenen kommen noch Blutungen und Einklemmungen dazu.
- 4. Grad– Schwellungen, Knoten und starke Schmerzen erscheinen sehr ausgeprägt. Die Hämorrhoiden sind jederzeit von außen erkennbar, sie lassen sich jetzt nicht mehr in den After zurückschieben. In den meisten Fällen kommen anhaltende Entzündungen, Geschwüre, ein ständiger Juckreiz sowie der Austritt eines schleimigen Sekrets hinzu.