Hämorrhoiden sind eigentlich etwas ganz Natürliches, denn jeder Mensch hat sie. Sie können erst unangenehm oder krankhaft werden, wenn eine Veränderung der natürlichen Form auftritt. Hämorrhoiden sind vergrößerte Schwellkörper und sie befinden sich zwischen dem Mastdarm und dem After. Dort sorgen sie dafür, dass Kontrolle auf den Darm ausgeübt werden kann und der Stuhl ihn nicht unkontrolliert verlässt.
Viele Menschen schämen sich, wenn sie unter ihren Hämorrhoiden leiden und gehen lange Zeit nicht zum Arzt. Dabei wäre das eigentlich die beste Maßnahme, um die Hämorrhoiden schon im Frühstadium zu behandeln und zu verhindern, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Im Anfangsstadium befinden sich die Hämorrhoiden noch im Inneren und können von Außen nicht ertastet werden. Allererste Anzeichen können sein, dass sich ein wenig hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier nach dem Stuhlgang befindet. Dies kann jedoch auch andere Ursachen haben und ist nicht immer eine sicheres Anzeichen für das Hämorrhoiden-Leiden, sodass am besten schon in diesem Stadium ein Arzt aufgesucht wird. In späteren Stadien kommt dann ein Nässen und Jucken des Afters hinzu, auch Brennen und Schmerzen können auftreten. Die Schwellkörper können zeitweise (zum Beispiel beim Pressen) aus dem After heraustreten, ziehen sich dann aber von allein wieder zurück oder lassen sich zurück schieben.
Befinden sich die Hämorrhoiden noch im ersten Stadium, kann schon eine Ernährungsumstellung helfen. Hämorrhoiden entstehen häufig durch Verstopfung, dadurch dass durch das wiederkehrende Pressen immer wieder Blut in die Schwellkörper pumpt. Wird der Verstopfung vorgebeugt, kann dies auch die Vergrößerung der Schwellkörper verhindern. Das bedeutet, sich ballaststoffreich zu ernähren, viel zu trinken, viele Kohlenhydrate zu essen und eventuelles Übergewicht zu reduzieren. Dazu können Salben verschrieben werden, die die Haut rund um den After pflegen und eventuelle Reizungen oder Juckreiz mildern. Zusätzlich sollte der Patient bewusst darauf achten, beim Stuhlgang nicht zu stark zu pressen, um kein weiteres Blut in den Schwellkörper zu leiten.
Der Arzt kann, auch im Stadium 1 der Hämorrhoiden, bereits eine Sklerosierung (Verödung) vornehmen, um die Schwellkörper wieder auf ihre normale Größe zu reduzieren. Dabei werden die Schwellkörper mit einer Infrarotsonde erhitzt. Erkrankungen 2. Grades können mit der Gummiring-Methode behandelt werden, in der ein kleiner Gummiring um eine größere Hämorrhoide gebunden wird, damit der abgebundene Teil abstirbt. Dieser fällt dann nach ca. 10-14 Tagen ab. Beide Methoden verursachen beim Patienten keine Schmerzen und erfordern auch keine Betäubung, denn es befinden sich keine Schmerzzellen in den Schwellkörpern (wie bei Haaren, Fingernägeln etc.).