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Wissenswertes über den Stuhlgang

von Dr. Peter Müller
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Ein normaler Stuhlgang dauert in der Regel zwischen zwei und zehn Minuten und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Manche gehen dreimal täglich auf die Toilette, andere können nur zweimal in der Woche. Die Art und Dauer des Stuhlgangs ist von vielen Faktoren abhängig. Die Ernährung, der Kaliumgehalt im Organismus, Tumorerkrankungen, die Länge der Verdauungszeit für die unterschiedlichen Lebensmittel, Medikamente, Stress und Druck beeinflussen den Verdauungstrakt. Es kann zur Verstopfung oder im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss (Verengung des Darms, wodurch keine einwandfreie Bewegung der Darmwände mehr möglich ist) kommen.

All diese Faktoren können dazu beitragen, dass der Stuhlgang länger dauert als gewohnt, mal härter, mal weicher, mal kleiner oder größer ist. Ein zu hoher oder zu niedriger Kaliumwert im Blut kann zu einer Verstopfung führen, wodurch der Stuhlgang länger dauert oder ausbleiben kann.

Wichtig ist, dass man nicht zu drücken beginnt, wenn der Stuhlgang sich nicht von selbst in Bewegung setzt. Durch das Drücken oder Pressen gelangt zu viel Blut in die Schwellkörper, was ein Ablaufen des Blutes verhindert und die Schwellkörper nicht zur Seite gedrückt werden können, sondern nach außen entweichen müssen. So können Hämorrhoiden entstehen, die den Stuhlgang noch unangenehmer werden lassen. Pressen fördert auch Analfissuren, die ebenfalls eine schmerzhafte Entleerung zur Folge haben. Wer unter Hämorrhoiden oder einer Analfissur leidet, versucht den Stuhlgang länger hinauszuzögern, was wiederum die Gefahr einer Verstopfung verstärkt. Darum ist es sehr wichtig, regelmäßig zur Toilette zu gehen. Ein Stuhlgang sollte nicht erzwungen werden, denn auch die Verdauung braucht ihre Zeit.

Leidet man unter Verstopfung, dauert der Stuhlgang länger als normalerweise. Um dem entgegenzuarbeiten, kann man selbst viel tun, ohne gleich einen Arzt aufsuchen zu müssen. Wichtig ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Ballaststoffe befinden sich in Hülsenfrüchten und Körnern wie Dinkel oder indischen Flohsamen. Diese Stoffe regulieren die Verdauung und helfen einen regelmäßigen Stuhlgang zu fördern. Ausreichende Bewegung und das Trinken von 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag unterstützen die Verdauung ebenfalls. Zur Regulierung des Stuhlgangs kann auch Milchzucker helfen.

Zieht sich die Verstopfung über einen längeren Zeitraum und löst sich nicht von selbst, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn eine fehlende Darmentleerung führt zu einem starken Unwohlgefühl. Die angestaute Nahrung ruft ein Völlegefühl hervor, bewirkt Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, teils sogar Atemnot. Langer oder kein Stuhlgang können auch Anzeichen für eine ernstzunehmendere Erkrankung sein. Eine Verstopfung kann sich beispielsweise infolge eines wachsenden Tumors oder durch Metastasen bilden.

Ein gesunder Stuhlgang ist also von vielen Faktoren abhängig, die durchaus zu beachten sind. Wichtig ist, sich die Zeit für den Stuhlgang zu nehmen, denn eben Druck oder Stress hemmen die Tätigkeit des Darms und bewirken einen Stillstand desselben. Auf Dauer kann sich das zu größeren Problemen entwickeln. Es ist wichtig, immer dann auf die Toilette zu gehen, wenn der Drang tatsächlich vorhanden ist, denn ohne diesen ist man oftmals versucht zu pressen, was wiederum nicht gut für den Darmausgang ist.

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1 Kommentar

Wenn der Toilettengang vermieden wird • Haemorrhoiden.de 23. Februar 2014 - 09:00

[…] einreißen und bluten. Auch eine Erweiterung in Ekzemen ist möglich. Die Schmerzen beim Stuhlgang sind oft unerträglich. Viele Menschen mit einem Hämorrhoiden-Leiden versuchen daher, den Gang zur […]

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