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Diagnose Darmkrebs

von Dr. Peter Müller
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Eines der häufigsten Symptome bei Hämorrhoiden ist Blut im Stuhl – doch dies kann unter Umständen auch ein Hinweis auf Darmkrebs sein. Deshalb sollte in diesem Fall unbedingt eine Vorsorgeuntersuchung stattfinden, vor allem, wenn der Patient schon Fälle von Darmkrebs in der Familie hat.

Bei frühzeitiger Erkennung ist Darmkrebs zu hundert Prozent heilbar. Um den Darmkrebs gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es auch möglich, bei einer Darmspiegelung Ausschau nach Darmpolypen zu halten und diese gleich entfernen zu lassen. Darmpolypen sind gutartige Wucherungen, die sich aber zu Darmkrebs entwickeln können. Sie können durch genetische Veranlagungen entstehen, aber auch Rauchen, Alkohol und wenig Bewegung begünstigen die Entwicklung eines Polypen.

Mit steigendem Alter steigt statistisch gesehen auch das Darmkrebsrisiko. Es gibt unterschiedliche Methoden, um Polypen im Darmtrakt zu erkennen. Der Arzt könnte zum Beispiel eine Darmaustastung vornehmen. Das bedeutet, dass er mit den Fingern den unteren Teil des Mastdarms abtastet. So jedoch gelangt er nicht in die höheren Gebiete des Darms, deshalb sollte diese Untersuchung nicht weitere Methoden ersetzen. Da Polypen bluten können, kann auch eine Stuhluntersuchung bei der Diagnose helfen, jedoch sondern nicht alle Polypen geben Blut ab. Ein wirklich sicheres Ergebnis bringt eine Darmspiegelung. Dabei wird eine kleine Kamera, die an einem beweglichen Rohr (Endoskop) befestigt ist, in den Darm eingeführt. Es können bei dieser Methode auch kleine Gewebsproben entnommen werden.

Jeder Teil des Darms wird beleuchtet und so können selbst kleinste Veränderungen sichtbar werden. Eine ganz neue und moderne Alternative zur Darmspiegelung ist die virtuelle Koloskopie, die ebenfalls zur Früherkennung von Darmkrebs beitragen kann. Dabei werden vorher mithilfe einer Computertomographie viele Bilder vom Inneren des Darms gemacht. Gleichzeitig wird durch einen kleinen Katheter sanft Luft in den Darm gepumpt, um den Darm währenddessen leicht zu erweitern. So können, wie bei der Darmspiegelung, kleinste Polypen erkannt werden. Nachteil bei dieser Untersuchung ist, dass durch sie diese Polypen nicht entfernt werden können. Besteht also das Risiko von Darmkrebs, muss dann anschließend eine herkömmliche Magenspiegelung gemacht werden.

Die Magenspiegelung und auch die virtuelle Koloskopie werden von einem Gastroenterologen durchgeführt. Ab dem 56. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine jährliche Darmspiegelung, bei familiärem Risiko auch schon in jüngeren Jahren. Die Koloskopie zur Vorsorge von Darmkrebs muss momentan noch zum großen Teil selbst bezahlt werden.

Nun bedeuten Polypen nicht gleich Darmkrebs, aber sie können sich über die Jahre hinweg zu einem solchen entwickeln. Das geschieht durch Genveränderungen an den Schleimhautzellen der Darmwand. Diese Genveränderungen (Mutationen) können zu einem Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen führen. Der Köper teilt ca. 25 Millionen Zellen in der Minute. Damit sich aus einer Zelle zwei identische entwickeln, müssen die Erbinformationen in beiden Hälfen exakt gleich sein. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu diesen Mutationen. Entsteht eine solche Mutation gleich viele Male bei einem Gen, welches für das Wachstum der Zelle zuständig ist, kann es passieren, dass das Wachstum der Zelle außer Kontrolle gerät. Als erstes entstehen Polypen, gutartige Tumore. Finden dann aber weitere Mutationen statt, kommt es zu ständigen Zellteilungen. Die Zellen werden immer größer und ein Krebstumor entsteht. Wenn sich einzelne Zellen aus dem Entstehungsort lösen und an anderen Stellen weiterwachsen, spricht man von Metastasen, also neue Tumore, die überall entstehen können.

Auch Darmkrebs in diesem fortgeschrittenen Stadium kann noch behandelt werden, jedoch besteht immer die Gefahr weiterer Metastasen. Aus diesem Grund ist die rechtzeitige Darmkrebsvorsorge so wichtig, denn werden gleich die Polypen, die gutartigen Tumore, entfernt, kann es zu keinem bösartigen Tumor kommen.

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